© Werner Kmetitsch

Yutaka Sado

Yutaka Sado, in Kyoto geboren, ist einer der bedeutendsten japanischen Dirigenten unserer Zeit und seit der Saison 15–16 Chefdirigent des Tonkünstler-Orchesters.

Nach mehrjährigen Assistenzen bei Leonard Bernstein und Seiji Ozawa gewann Yutaka Sado maßgebliche Dirigier-Preise wie 1989 den Grand Prix des 39. «Concours international de jeunes chefs d'orchestre» im französischen Besançon und 1995 den Grand Prix des Leonard Bernstein Jerusalem International Music Competition. Seine enge Verbundenheit zu Leonard Bernstein führte ihn als «Conductor in Residence» auch zu dessen Pacific Music Festival in Sapporo. Beim «Leonard Bernstein Memorial Concert» in der Kathedrale von St. John the Divine in New York stand Yutaka Sado im Dezember 1990 neben weiteren Bernstein-Schülern am Pult.

Ab 2023 ist der Tonkünstler-Chefdirigent zugleich Chefdirigent des New Japan Philharmonic Orchestra und seit 2022 auch künstlerischer Berater des Orchesters, das 1972 von Seiji Ozawa mitgegründet wurde. Bereits seit 2005 ist Yutaka Sado Künstlerischer Direktor des Hyogo Performing Arts Center (PAC) und Chefdirigent des PAC-Orchesters. Dieses Konzert- und Schauspielhaus hat sich mit etwa 60.000 Abonnenten zu einem der wichtigsten künstlerischen Veranstaltungsorte Japans entwickelt.

Yutaka Sados Bekanntheitsgrad in Japan ist enorm, nicht zuletzt dank einer wöchentlichen TV-Sendung, in der er von 2008 bis 2015 als Dirigent und Moderator japanischen Musikfreunden die Welt der klassischen Musik näherbrachte. Seit nunmehr 25 Jahren leitet er die alljährliche Aufführung von Beethovens neunter Symphonie mit 10.000 Chorsängerinnen und -sängern in einem Stadion in Osaka. Das «Daiku», zu Deutsch «Die Neunte», wird in der Regie des Mainichi Broadcasting System (MBS) durchgeführt, eines großen japanischen Hörfunk- und Fernsehsenders, und erfreut sich in Japan größter Beliebtheit. Mit seinem 2003 gegründeten Super Kids Orchestra, das die talentiertesten Schulkinder der Unter- und Mittelstufe aus der Präfektur Hyogo im Rahmen eines vorbildlichen Musikerziehungsprogramms fördert, geht Yutaka Sado regelmäßig auf Tournee. Seit 2003 ist er auch Chefdirigent des bereits seit 1990 bestehenden, in Japan sehr populären Siena Wind Orchestra, eines der wenigen professionellen Blasorchester weltweit.

Yutaka Sados Karriere außerhalb Japans entwickelte sich zunächst vor allem in Frankreich, wo er von 1993 bis 2010 Chefdirigent des Orchestre Lamoureux in Paris war. Mittlerweile hat Yutaka Sado vor zahlreichen herausragenden europäischen Orchestern gestanden. Er gastierte bei den Berliner Philharmonikern, beim Deutschen Symphonie-Orchester und beim Konzerthausorchester Berlin, beim Bayerischen Staatsorchester in München sowie bei den Rundfunksinfonieorchestern des BR, NDR, SWR und WDR. Sado dirigierte das Mahler Chamber Orchestra, das Leipziger Gewandhausorchester, die Sächsische Staatskapelle Dresden, die Staatskapelle Weimar, die Dresdner und die Hamburger Philharmoniker, die Bamberger Symphoniker, das Gürzenich-Orchester Köln und das Tonhalle Orchester Zürich. Weiterhin stand er am Pult des Orchestre de la Suisse-Romande, des London Symphony und des London Philharmonic Orchestra, des BBC Philharmonic, des Orchestre de Paris, des Orchestre Philharmonique de Radio France und des Orchestre National de France.

In Italien leitete er das Orchestra di Santa Cecilia Rom, das RAI Torino, das Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi und das Orchester des Maggio Musicale Florenz. Sein USA-Debüt gab Yutaka Sado im Jahr 2018 beim National Symphony Orchestra Washington.

Im Rahmen seiner umfangreichen Konzertverpflichtungen beim Tonkünstler-Orchester führten ihn Tourneen gemeinsam mit den Tonkünstlern mehrfach nach Japan und England sowie zuletzt nach Deutschland.

Mehr als 50 CD-Aufnahmen dokumentieren Yutaka Sados vielseitiges künstlerisches Schaffen. Im 2016 gegründeten Eigenlabel des Tonkünstler-Orchesters erscheinen unter seiner Leitung bis zu vier CDs pro Jahr als Eigenproduktionen und als Live-Mitschnitte zumeist aus dem Wiener Musikverein, darunter «Ein Heldenleben» und die «Rosenkavalier»-Suite von Richard Strauss, Joseph Haydns Symphonienzyklus «Die Tageszeiten» und sein Oratorium «Die Schöpfung», Anton Bruckners vierte, achte und neunte Symphonie, Gustav Mahler zweite und fünfte Symphonie sowie Orchesterwerke von Leonard Bernstein.

Konzertsaison 24–25 © Tonkünstler-Orchester
 

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